Die meisten Menschen, die längere Radtouren planen, nutzen die warmen Sommermonate dafür. Doch tatsächlich ist der Herbst die perfekte Jahreszeit, um sich in den Fahrradsattel zu schwingen. Ganz egal, ob es sich um mehrwöchige Touren oder einen entspannten Kurztrip handelt. Tagsüber ist es meist angenehm warm, ohne dass die Temperaturen zu heiß werden. Noch dazu sieht die Natur besonders eindrucksvoll aus, wenn die Blätter sich bunt verfärben. Allerdings gibt es im Gegensatz zum Sommer auch einige zusätzliche Herausforderungen: Nässe, Dunkelheit und Kälte sind bisweilen die Begleiter. Wie können Sie sich also davor schützen, dass Ihre Tour sprichwörtlich ins Wasser fällt? Und welche Strecken eignen sich besonders gut für eine Radtour im Herbst?
Die besten Reiseziele für Radreisende
Im Gegensatz zu den Sommermonaten ist ein großer Vorteil der Radreisen im Herbst, dass die meisten Wege recht leer sind. Auf manchen Strecken bekommen Sie sogar das Gefühl, allein auf dem Radweg zu sein. Bei der Auswahl haben Sie die Qual der Wahl: Deutschland verfügt über mehr als 200 Radfernwege, die Sie quer durchs Land führen. Die bekanntesten Wege sind unter anderem der Elbe-Radweg, der Havel-Radweg und der Donau-Radweg, welche entlang der großen Flüsse von der Quelle bis zur Mündung führen. Der Donau-Radweg führt Sie sogar noch weiter über Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien (siehe hier unseren Artikel zu den schönsten Städten in Rumänien). Im Osten Deutschlands gibt es auch den Radfernweg Berlin-Kopenhagen, der über 650 Kilometer verläuft und die beiden Hauptstädte miteinander verbindet. Der Mosel-Radweg von Perl bis Koblenz führt vorbei an beeindruckenden alten Städten, Fachwerkhäusern und Burgen. Egal, wo Sie Ihre Tour starten möchten – auch in Ihrer Nähe gibt es sicherlich einen passenden Radweg. Alternativ gibt es jedoch auch günstige Angebote für die Fahrradmitnahme mit dem Zug. Über die Auskunft der Deutschen Bahn erfahren Sie alle wichtigen Informationen über Abfahrtszeiten, Verspätungen und Konditionen. So können Sie starten, wann und wo Sie möchten.
Das Fahrrad reisetauglich machen
Bei Touren im Herbst ist es besonders wichtig, dass Sie ein einwandfrei funktionierendes und fahrtüchtiges Fahrrad besitzen. Der nassen Jahreszeit sollten Sie vorbereitet entgegenfahren. Da die Gefahr, auf Laub oder Schlamm auszurutschen, größer als im Sommer ist, ist außerdem ein gutsitzender Helm wichtig. Für den Fall, dass Sie doch einmal ungeplant von der Dunkelheit überrascht werden, sollten Sie über ein funktionierendes Vorder- und Rücklicht verfügen. Das gleiche gilt für Speichenreflektoren. Auch sie tragen dazu bei, dass Sie im Straßenverkehr gut gesehen werden. Sichere Bremsen sind zu jeder Jahreszeit unerlässlich – im Herbst jedoch noch mehr als sonst. Außerdem ist es immer empfehlenswert, eine kleine Werkzeugtasche mit Flickzeug einzupacken. Eine Fahrradpanne kann immer ungeplant passieren, selbst wenn das Fahrrad einwandfrei funktioniert. Sind Sie in der Lage, ein Loch im Reifen unterwegs zu flicken, müssen Sie die Tour nicht deswegen abbrechen. Auch für Fahrräder gibt es übrigens Winterreifen, was insbesondere für den späten Herbst wichtig werden könnte. Diese sind aus einer speziellen Gummimischung gefertigt, welche den Halt auf dem Boden verbessert. Zuletzt gehört zu jeder längeren Tour auch die passende Kleidung. Hierbei ist es empfehlenswert, sich auf das Zwiebelprinzip zu verlassen, da die Temperaturen oft sehr schwanken. Tragen Sie dafür ein leichtes T-Shirt, darüber einen warmen Pullover aus einem atmungsaktiven Material. Als äußerste Schicht wählen Sie eine Jacke, die Wind und Regen abweisen kann. Ist es tagsüber in der Sonne warm und trocken, können Sie die äußeren Schichten einfach ablegen.
Kann man im Herbst noch zelten?
Oft gehört zu einer Radreise auch eine Übernachtung auf dem Zeltplatz dazu. Diese Art des Reisens bietet so viel Freiheit wie kaum eine andere: Man bewegt sich nur durch die eigene Muskelkraft und schläft dort, wo es einem am besten gefällt. Selbst in Großstädten wie Berlin kann man Orte zum Campen finden. Doch ist es nicht viel zu kalt, um im Herbst noch zu zelten? Zugegeben – es kann schon einmal recht ungemütlich werden. Mit der richtigen Ausrüstung ist das jedoch kein Problem. Wichtig ist zum einen ein Zelt, welches Wind und Regen zuverlässig trotzen kann. Es gibt kaum etwas Unangenehmeres, als nachts aufzuwachen, weil es durch die Zeltdecke tropft. Außerdem brauchen Sie einen warmen Schlafsack und eine passende Isomatte. Den Schlafsack können Sie mit einem zusätzlichen Inlett aus Fleece polstern, um ihn noch etwas wärmer zu machen. Isomatten sollten nicht direkt auf dem Boden aufliegen, da ansonsten viel Kälte von unten kommt. Stattdessen eignen sich selbstaufblasende Isomatten gut für die Zeltreise. Die sind leicht und nehmen wenig Platz weg. Außerdem bildet die Luft eine zusätzliche Schutzschicht zwischen Schlafsack und Boden.