Uralt und doch immer wieder neu: Köln ist jederzeit eine Reise wert. Das gilt nicht nur für die Karnevalszeit, wenn der Ruf “Kölle alaaf” durch Deutschlands älteste Großstadt hallt.
Weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt ist das Wahrzeichen der 2000 Jahre alten Stadt, der Kölner Dom. Der französischen Krönungskirchen nachempfundene hochgotische Bau, der 1248 begonnen wurde, um dem Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige eine gebührende Heimstatt zu geben, dauerte aufgrund langer Unterbrechungen durch Pest und knappe Kassen mehr als ein halbes Jahrtausend. Das Ergebnis ist eine zum Unesco-Welterbe zählende Kathedrale, die zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands zählt. Die Turmbesteigung und der Besuch der Schatzkammer sollten bei keinem Besuch fehlen. Deutlich modernere Kunst und Kultur stehen im ehemaligen Arbeiterviertel Ehrenfeld auf dem Programm. Die einst von der Industrie geprägte Nachbarschaft hat sich als Designquartier zur Heimat von Künstlern und Gestaltern entwickelt, wobei die DQE-Halle zum Zentrum der Kölner Avantgarde geworden ist. International renommierte Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert ist im Museum Ludwig zu besichtigen. In dem Flaggschiff der Kölner Museen sind unter anderem Werke aus Pop-Art, russischer Avantgarde und chinesischer Globalkunst zu finden. Dank einer Schenkung von Irene Ludwig, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter seit 1968 der Stadt hochkarätige Kunstwerke überlassen hatte, ist hier seit 2001 zudem die weltweit drittgrößte Sammlung von Picassos zu entdecken.
Auch sportlich ist in Köln tierisch was los. Zu verdanken haben die Rheinanwohner das in erster Linie den als Geißböcken bekannten Kickern des 1. FC Köln, dessen Rückkehr in die 1. Bundesliga sich auch bei den Sportwetten online bemerkbar gemacht hat, und dem Eishockeyteam Kölner Haie. Der Sport auf Kufen hat dabei eine beachtliche Tradition in der Stadt. Seit 1936 sind die Kölner auf dem Eis aktiv, und seit 1973 spielen die im Vorjahr aus dem Kölner Eisklub hervorgegangenen Haie ununterbrochen in der 1. Bundesliga, die mittlerweile zur Deutschen Eishockey-Liga geworden ist. Ihre Heimat ist die mehr als 18.000 Zuschauer fassende Lanxess-Arena, die genau wie das RheinEnergieStadion des 1. FC Köln zu den Höhepunkten für Sportfans gehört. Doch auch abseits von grünem Rasen und Eisfläche ist Köln ein attraktives Ziel für Sportfans. Seit 1999 beherbergt die Stadt das direkt am Rhein gelegene Deutsche Sport- und Olympiamuseum. Auf rund 2700 Quadratmetern gibt es hier Einblicke in die Geschichte der “schönsten Nebensache der Welt” von der griechischen Antike bis in unsere Zeit. Aktivstationen und Spielflächen auf dem Dach laden dabei zum Mitmachen bei diversen Sportarten ein.
Ganz in der Nähe des Sportmuseums liegt eine andere Kölner Attraktion – das Schokoladenmuseum. Junge und alte Naschkatzen können hier erleben, wie aus dem Rohmaterial die schönsten Schokoladenfiguren und leckere Trüffel und Pralinen entstehen. Selbst Hand anlegen ist ebenfalls möglich. Ein Abstecher ans Rheinufer darf ebenfalls auf dem Programm nicht fehlen. Im Sommer sind vor allem die schwimmenden Biergärten beliebt, aber eine Dampferfahrt oder auch nur ein Spaziergang auf der Rheintreppe sind rund ums Jahr ein Erlebnis.
Vor allem als Fotomotiv sind die farbenprächtigen Giebelhäuser rund um den Fischmarkt in der Altstadt populär. Wo ab dem Mittelalter Schuppentiere aus den Niederlanden feilgeboten worden, sind heute Biergärten die Hauptattraktion.
Deutlich jünger ist das zur Galerien- und Szenekneipen-Hochburg gewordene Belgische Viertel in der Neustadt. Rund um die Aachener Straße spielt sich hier das bunte Treiben ab.
Dabei lohnt es sich, eine der herzhaften lokalen Spezialitäten zu probieren. Die Kölner Gastronomie hat nämlich im Laufe der Jahrhunderte so einiges an Leckereien hervorgebracht, die jenseits der Stadtgrenzen selten zu finden sind. Dabei gibt es allerdings auch Stolperfallen. Der auf zahlreichen Speisekarten angebotene “Halve Han” ist das beste Beispiel. Wer sich darunter ein halbes Hähnchen vorstellt, wird enttäuscht sein, wenn stattdessen auf dem Teller ein Roggenbrötchen mit mittelaltem Gouda, Zwiebeln, Butter und Senf liegt. “Himmel und Äd” gibt es in diversen Versionen in Deutschland. Die Kölner Variante von Stampfkartoffen mit Apfelstücken wird durch kross gebratene Blutwurst und geröstete Zwiebeln zum deftigen Genuss.
Blutwurst (oder auf gut Kölsch Flönz genannt) und Zwiebeln sind auch Hauptbestandteil vom “Kölschen Kaviar”, der außer dem Namen mit Fischrogen nichts zu tun hat. Weil die Kölner Regionalküche eher deftig ist, wird dazu gern ein Bier aus heimischen Brauereien getrunken. Mit rund 25 Brauhäusern, die ihre eigenen Kölschsorten herstellen, haben Biertrinker die Qual der Wahl.
Obwohl die Landeshauptstadt Düsseldorf den eleganteren Ruf als Shoppingmetropole hat, kann sich auch die Kölner Einkaufswelt sehen lassen, genau wie das Abendprogramm. Wenn kein Fußball- oder Eishockeyspiel auf dem Programm steht, locken Bars und Restaurants sowie eine Kulturszene, die vom Volkstheater über Kabarett und Zirkus bis zu Großkonzerten reicht. So alt Köln auch ist, die Stadt bietet ihren Besuchern immer wieder neue Erlebnisse.