Badeort und Weinbaugemeinde – das ist Los Realejos. Es liegt in Sichtweite des mächtigen Teide und begeistert Bade- und Aktivurlauber gleichermaßen. Charme und Naturschönheit zeichnen den beliebten Ferienort aus. Die touristische Infrastruktur lässt keine Wünsche offen und Feste nehmen eine wichtige Rolle im Leben der Menschen ein.
Inhaltsverzeichnis
Lage, Klima und Geographie
Los Realejos auf Teneriffa ist ein reizvoller Badeort auf der beliebten spanischen Insel, eingebettet in das fruchtbare Tal von Orotava. Die Stadt zählt etwa 38 000 Einwohner. Diese Zahl unterlag in den letzten zwei Jahrzehnten nur unwesentlichen Schwankungen. Los Realejos liegt an der Nordküste Teneriffas westlich von Santa Cruz de Tenerife und direkt unter Puerto de la Cruz.
Das subtropische Klima wird von den aus nördlicher Richtung wehenden Passatwinden bestimmt. Die Folge davon sind milde Winter und frische Sommer mit geringen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Die Jahresdurchschnittstemperatur bewegt sich zwischen 13 °C und 26 °C. Von April bis in den November hinaus kann man im Atlantik baden. Die Sonne scheint im Mittel für sechs Stunden pro Tag. In der Nacht sinken die Temperaturen übers Jahr gerechnet auf 12 °C ab. Im Vergleich zur südlichen Inselhälfte, besitzt das Klima im Norden Teneriffas einen etwas feuchteren Charakter. Im Winterhalbjahr ist mit den meisten Regentagen zu rechnen.
Geschichte
Die Dörfer Realejo de Arriba und Realejo de Abajo wurden Anfang des 20. Jahrhunderts zur heutigen Gemeinde Realejos vereinigt. Die Gründung der Stadt geht auf das Jahr 1495 zurück, als kastilische Truppen nach der Schlacht von Aguere das Tal durchquerten. Alonso Fernandez de Lugo eroberte damals den Ort und es wurde ein königlicher Stützpunkt errichtet. Lange Jahre unterlagen die beiden Orte der Gerichtsbarkeit von La Laguna. Immer wieder machten Kaufleute in Los Realejos Station, wovon bis heute die zahlreichen Haciendas zeugen. Engländer und Iren verkehrten häufig im Norden von Teneriffa. Etliche Gebäude in der Stadt wurden durch heftige Brände zerstört, so auch die Kirche Iglesia de la Concepción in Realejo Bajo und das San-Juan-Bautista-Kloster. In den letzten Jahren hat die Stadt einige Mühe auf sich genommen, um das Zentrum zu verschönern. Neben Pflanzungen von Blumen wurden einladende Orte zum Pausieren geschaffen.
Sehenswürdigkeiten von Los Realejos
Los Realejos ist insbesondere für seine vielen Kirchen berühmt. Die beiden größten Sakralbauten sind die Kirchen Santiago Apóstol (1496) und Nuestra Señora de la Concepción (1512). Flanieren lässt es sich wunderbar auf der Rambla de Castro. Rund um die Plaza de la Unión laden Bars und Cafés zum Verweile ein und es gilt die auffälligen Drachenbäume zu bestaunen.
Eine Besonderheit stellt der sogenannte Wasseraufzug von La Gordejuela dar. Hier wurde auch die erste Dampfmaschine Teneriffas errichtet. Das Wasser war für den Betrieb der örtlichen Mühlen bestimmt. Im Prinzip handelt es sich bei dem Wasseraufzug samt der Casa Hamilton um eine Industrieruine, benannt nach der einflussreichen britischen Industriellenfamilie Hamilton. Einige ihrer Nachkommen leben bis heute auf Teneriffa. Los Realejos ist bemüht, die Industrieruine auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes zu bekommen.
Touristisch ist die Stadt in vier verschiedene Freizeitzonen aufgeteilt. Verschiedene touristische Pfade erschließen das Gemeindegebiet.
Von mehreren Aussichtspunkten oder Miradores eröffnen sich großartige Ausblicke auf die Stadt und ihr liebliches Umland. Vom Mirador de San Pedro reicht der Blick weit über die Weinreben bis zum Meer und zur Steilküste. Auch der Mirador El Lance ist bei vielen Besuchern beliebt. Fabelhafte Panoramen bietet ferner der Mirador de La Corona. Letzterer ist gerade bei Drachen- und Gleitschirmfliegern beliebt. Zu Füßen liegt das Tal von La Orotava. Immer wieder fällt der Blick während einer Wanderung in diesem fruchtbaren Tal auf den majestätischen Teide. Doch eigentlich handelt es sich gar nicht um ein Tal, sondern um eine geneigte Ebene. Auf Wegen entlang der mannigfaltigen Küste erschließt sich einem die Stadt und ihr wunderschönes Umland am besten.
Ferner bieten sich von hier viele reizvolle Ausflüge in den Norden von Teneriffa an. Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Höhepunkt eines Aufenthalts auf Teneriffa dürfte ein Besuch im Teide-Nationalpark mit dem höchsten Berg Spaniens sein. Doch auch ein Besuch in der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife sollte man nicht verpassen. Ein Stadtspaziergang führt vorbei am Palacio de Carta an der Plaza de la Candelaria und am Castillo de San Juan Bautista. Die auffällige Kirche Nuestra Señora de la Concepción lädt ebenso zum Verweile ein.
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Strände
In der Umgebung von Los Realejos befinden sich weitläufige Strände. Diese tragen Namen wie La Fajana, Castro und El Socorro und sind auch bei Surfern beliebt. Der vulkanische Charakter der Insel macht sich gerade auch an den Stränden bemerkbar, die von schwarzen Kieseln geprägt sind. Es gibt sowohl überlaufene als auch ruhige und abgeschiedene Strände rund um Los Realejos. Zu Letzteren zählen die Strände von El Socorro, Los Roques, La Fajana, Castro, EL Guindaste und La Gromona. Im Sommer finden am Strand von El Socorro immer mal wieder Wettkämpfe statt, die viele Besucher anlocken. Markante Felsformationen wie der Kamelfels durchsetzen immer wieder die Küstenlinie. In mehreren Naturschwimmbäder kann man schwimmen, tauchen oder Wassersport betreiben.
Weinanbau in Los Realejos
Der Weinanbau in Los Realejos blickt auf eine lange Tradition zurück. Angefangen hat es im 17. und 18. Jahrhundert als erstes großes Weinanbaugebiet auf den Kanarischen Inseln. Der Wein wird in viele europäische und südamerikanische Länder exportiert. In mühevoller Handarbeit werden die Reben zurechtgestutzt. Bei der Kultivierung der Rebstöcke kommt eine besondere Methode zur Anwendung: Mehrfach geflochten Kordone sind der Grund für die Einzigartigkeit dieser Weißweine. Die Aromen verwöhnen den Gaumen und zeugen vom handwerklichen Können der hiesigen Winzer. Eine Weinprobe darf bei einem Aufenthalt in Los Realejos daher keinesfalls versäumt werden, und sei es nur, um die stimmungsvolle Atmosphäre inmitten der Weinberge zu genießen. Schon Alexander von Humboldt zog diese Landschaft in ihren Bann.
Feste und Traditionen
Traditionen und Feste bilden eine feste Konstante im Leben der Stadt. Insgesamt wird an 80 Tagen im Jahr gefeiert. Den Auftakt bilden die Feierlichkeiten zu Neujahr. Am 3. Mai findet alljährlich das Fest Enrames de las Cruces (Schmücken der Kreuze) statt. Weitere Höhepunkte bilden der Arco de las Frutas (Früchtebogen) zu Ehren des Apostels Petrus sowie die Procesión de los Marinos (Prozession der Seeleute) in Puerto de la Cruz. Auch die Karwoche vor Ostern wird in Los Realejos groß mit bunten Prozessionen gefeiert. Ähnliches trifft auf Weihnachten zu, mit der Besonderheit, dass in Los Realejos „lebendige Krippen“ verbreitet sind. Die Einwohner von Los Realejos zeichnen sich demnach durch eine konstant hohe Feierlaune aus. Einige Feste entstanden sogar spontan aus Lust und Laune; andere hingegen entwickelten sich über Jahrhunderte.
Die Handarbeitskunst bildet einen der Pfeiler der lokalen Wirtschaft. Seidenstoffe, kunstvolle Gürtel und Strümpfe werden zum Teil bis heute zusammen mit Körben hier hergestellt. Noch bekannter ist die Gemeinde für ihre Stickarbeiten. Schließlich gibt es in Los Realejos eine große Fabrik für Pyrotechnik. Am Abend des 2. Mai jeden Jahres organisiert die Gemeinde daher auch ein atemberaubendes Feuerwerk. Dann strömen Einheimische und Besucher aus allen Richtungen hierher. Zum Abschluss der Fiesta de la Cruz konkurrieren wiederum zwei Gruppen um das schönste und lauteste Feuerwerk. Diese Tradition reicht bis 1770 zurück. In der Vorweihnachtszeit zaubern dann die vielen Konditoreien in Los Realejos leckere Köstlichkeiten aus regionalen Zutaten.
Bekannt ist Los Realejos auch für die schmackhafte Kartoffelsorte Papa Bonita mit sage und schreibe 29 Varianten. Aber auch das schwarze Schwein sorgt zusammen mit dem hier angebauten Weißwein für kulinarische Hochgenüsse.
Ausklang
Alles in allem hat Los Realejos für jeden Urlauber etwas Passendes zu bieten. Ob Natur, Kultur oder unbeschwerte Badefreuden – jeder kommt hier auf seine Kosten. Beim spontanen Schlendern in den Gassen und über die Plätze des Ferienortes erschließt sich einem die Gemeinde am besten. Findet dann eines der vielen Feste statt, verwandelt sich die Stadt in eine farbenfrohe Feier- und Flaniermeile.