Wie so oft hat man immer wenn man etwas zum ersten mal macht Ängste und Sorgen. So ist es ganz natürlich dass man sich beim ersten Mal fliegen so seine Gedanken macht. Aufregung, Vorfreude und eventuell ein wenig Angst mischen sich. Doch wenn man grob weiß was einen erwartet legt sich die Aufregung gleich wieder. Denn Fliegen ist leichter als man denkt. Wer ein paar grundlegende Dinge beachtet kann eigentlich gar nicht so viel falsch machen.
Ich habe hier versucht auf jeden Schritt von der Abfahrt daheim bis zum Ziel einzugehen. Damit hat man, wenn man das erste Mal fliegt, einen Ablaufplan, an den man sich halten kann. Folgendes dient als Ratgeber für alle Neulinge im Flugverkehr.
Inhaltsverzeichnis
Von zu Hause zum Flughafen bis zum Check-In
Eine passende Planung um rechtzeitig los zu kommen ist das Wichtigste im Vorfeld. Man sollte genug Zeit einplanen um bei einem Stau oder falls man einen Zug verpasst nicht in Zeitnot zu kommen. Wer mit dem eigenen Auto fährt muss neben den Parkgebühren auch noch etwas Zeit für die Parkplatzsuche einplanen. Am Enspanntesten ist es per Flughafen Shuttle. Diese gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt.
Tipp: Einen Shuttleservice oder Flughafen Zubringer findet man leicht über das Internet. Einfach seinen Flughafen und Shuttle googlen. Auch bieten verschieden Plattformen Parkplätze an oder Informieren darüber wo man parken kann.
Generell empfehlen viele Fluggesellschaften mindestens zwei Stunden vor dem eigentlichen Abflug am Flughafen zu sein. Damit hat man genügend Zeit für das Einchecken. Es schadet natürlich nicht beim ersten mal Fliegen etwas früher da zu sein. So kommt keine Hektik auf und hat genügend Puffer falls mal etwas nicht sofort klappt.
Je nach Flugafengröße kann der Komplex schnell unübersichtlich werden. An vielen Stellen wird man Anzeigetafeln sehen, die Flüge auflisten. Hier sucht man sich seinen Flug raus. Neben dem Flug steht der Schalter wo man Einchecken beziehungsweise seinen Koffer aufgeben muss. Tafeln und Schilder weisen den Weg zum Schalter. Im Zweifel helfen Mitarbeiter auch gerne bei der Suche. Viele Flughäfen bieten Infopunkte an. Dort kann man nach dem Weg Fragen oder und auch einen einen unterstützenden Service in Anspruch nehmen, falls man nicht gut zu Fuß ist.
Einchecken / Gepäckaufgabe
Sobald man den passenden Schalter gefunden hat muss man meist etwas warten bis man an der Reihe ist. Dann zeigt man seinen Personalausweis beziehungsweise seinen Reisepass. Dann wird der Koffer auf das Band gestellt und meist gewogen. Achtung je nach Fluggesellschaft gelten andere maximale Gewichte. Typischerweise darf man 20 Kilogramm Gepäck kostenlos transportieren. Hat man zu viel dabei, kostet es extra. Besonders Billigfluggesellschaften nehmen hier stolze Summen.
Dann bekommt der Koffer eine Banderole(Zettel) und wird weiter Richtung Flieger transportiert.
Ab und an wird man beim Einchecken gefragt wo man sitzen möchte. Neuerdings ist dies fast nur noch gegen Aufpreis möglich.
Am Schalter erhält man die Boardkarte und seine Unterlagen zurück. Diese Karte gut aufheben, ohne sie kommt man nicht ins Flugzeug. Auf der Boardkarte sind neben dem Namen auch die Flugnummer und die Abflugzeit vermerkt. Das wichtigste auf der Boardkarte jedoch ist das Gate. Das ist der Ausgang zu dem man sich begeben muss. Dazu ist oft noch vermerkt wann man in das Flugzeug steigen kann (Boarding Time). Dies ist meist 20-30 Minuten vor Abflug. Wer fragen dazu hat, kann jederzeit am Schalter noch einmal nachfragen.
Online Einchecken
Heute bieten fast alle Fluggesellschaften den Online Check in an. Man geht auf die Internetseite der Fluggesellschaft, gibt seine Flug- oder Ticketnummer ein und druckt sich seine Bordkarte aus. Zu beachten ist, dass der Check in oft nur 48 oder 24 Stunden vorher erfolgen kann. So muss beim ersten Flug nur noch das Gepäck am Schalter abgegeben werden. Oft gibt es eigene „Baggage Drop-Off“, so dass man sich etwas Zeit sparen kann.
Wer die Möglichkeit hat sollte vorher Online einchecken.
Nach dem Check-In bis zum Boarding
Jetzt geht es an die Sicherheitskontrolle. Ab hier dürfen Begleiter, Freunde oder Verwandte nicht mehr mit. Nur mit gültiger Boardkarte geht es weiter. Zeit also sich zu verabschieden bevor man in den sicheren Bereich geht.
Ablauf der Sicherheitskontrolle
Zuerst wird er Ausweis oder Reisepass kontrolliert. Je nach Land wird man zusätzlich noch ein Foto von sich machen lassen oder die Fingerabdrücke abgeben.
Anschließend wird man selbst als auch das Gepäck auf verbotene Stoffe, Waffen oder ähnliches geprüft. Das Gepäck wird normalerweise mittels eines Röntgengeräts durchleuchtet. Wie du als Reisender überprüft wirst hängt stark von der Ausstattung des Flughafens ab. Hier reicht die Spanne von Metalldetektoren(hierfür muss alles Metall abgelegt werden), bis zu neuen Nacktscannern.
Keine Angst wenn der Metalldetektor piept, oft ist es zum Beispiel ein Metallknopf an der Hose oder am Gürtel. Hier wird ein Mitarbeiter der Flugsicherheit dann nochmal mit einem kleinen Metalldetektor nach prüfen. Auch das Ausziehen der Schuhe ist keine Seltenheit.
Achtung: Viele Flüssigkeiten dürfen sich nicht im Handgepäck befinden oder in nur sehr geringen Mengen (100ml). Lieber alles gleich in den Koffer packen. Daneben sind natürlich Messer, Nagelfeilen und ähnliches verboten. Wer dennoch so etwas mit sich führt muss es entsorgen oder abgeben.
Die Zeit bis zum Boarding überbrücken
Nun hat man meist etwas Zeit bis man sich zum Gate begeben muss (steht auf der Boardkarte). Auch wenn man noch recht viel Zeit hat, schadet es nicht sich zu orientieren. Je nach Größe des Flughafens kann der Weg zum Gate doch schon einige Minuten in Anspruch nehmen. Die Wege sind zum passenden Gate sind ausgeschildert.
Die Zeit selbst lässt sich in Cafés, Bars und Restaurants verbringen. Aber Achtung die Preise sind meist gesalzen. Ab und an gibt es auch kostenloses WLAN und ein Stromanschluss für das Mobiltelefon. Ansonsten kann man in den Sitzplätzen wunderbar lesen.
Das Boarding
Man sollte spätestens zu der Zeit am Gate sein, die auf der Boardkarte steht. Oft ist dies wie bereits erwähnt 20-30 Minuten vor Abflug. Durch die Lautsprecher wird der Aufruf in Landesprache und auf Englisch erfolgen. Beim ersten Flug aus Deutschland also auf deutsch.
Oft bildet sich eine kleine Schlange. Sobald man vorne angekommen ist zeigt man seine Boardkarte vor. Bei sehr großen Flugzeugen erfolgt oft eine Aufteilung in kleinere Gruppen. Die Aufteilung erfolgt anhand von der Sitzplatznummer oder Buchstaben auf der Boardingkarte. Dann geht es zum Flugzeug. Entweder wird man mit einem kleinen Shuttlebus dahin gefahren oder man kommt über einen Steg ins Innere des Flugzeugs. Meist in den vorderen oder hinteren Teil des Flugzeugs gelotst, um nicht einmal quer durch laufen zu müssen.
Im Flugzeug
Beim Betreten des Flugzeugs wird man von einem Flugbegleiter begrüßt und in Richtung seines Platzes geschickt. Jetzt heißt es Sitzplatz suchen und das Handgepäck oberhalb in der Ablage zu verstauen. An speziellen Plätzen wie dem Notausgang kann man sein Gepäck auch unter dem Sitz verstauen.
Dann kann man in Ruhe Platz nehmen und auf die Sicherheitshinweise warten. Wer möchte kann sich natürlich schon an schnallen.
Flugangst überwinden
Keine Angst beim ersten Flug, selbst Vielflieger sind ab und an aufgeregt oder nervös. Man muss sich immer nur vor Augen halten, dass Fliegen die sicherste Art zu reisen ist.
Lenke dich ab
Ablenkung ist oft erfolgreich, egal ob gegen allgemeine Flugangst oder nur das flaue Gefühl beim Start. Klassiker sind es ein Buch oder Kindle zu lesen. Auch ein Gespräch mit dem Sitznachbarn ist eine schöne Ablenkung. Das Reiseziel ist das gleiche und vielleicht bekommt man Tipps für seinen Urlaub. Natürlich darf man auch Musik vom Handy hören (nicht vergessen die Musik vorher runter zu laden, im Flugzeug wird der Flugmodus an gemacht).
positive Gedanken helfen
Wer einen Anflug von Panik verspürt sollte an etwas positives denken. Denke an dein Reiseziel, an den Strand, die Sehenswürdigkeiten oder die Stadt.
Auch der der Gedanke an den bevorstehenden Service kann positiv sein. Freu dich auf deinen Drink oder das Boardessen.
Bewusst Entspannen auch bei Turbulenzen
Auch bei Turbulenzen heißt es Ruhe bewahren. Zwar kann das Flugzeug schon mal kräftig im Wind und Wetter wackeln, aber dies ist eigentlich ungefährlich. Wichtig ist nur, dass man angeschnallt bleibt und nicht aufsteht.
Auch Atemtechniken können zur Ruhe beitragen. Ruhig und gleichmäßig durch die Nase ein und durch den Mund aus atmen.
Flugangst bei Kindern
Kinder kann man manchmal sehr gut ablenken oder ihnen Ziele vor Augen halten. Das kann das Essen bei McDonalds sein oder etwas ähnliches.
Wenn du selbst Ruhe ausstrahlst überträgt sich das auf dein Kind.
Sicherheitsanweisungen
Sobald jeder sitzt beginnen die Sicherheitsunterweisungen. Meist hält die Einweisung ein Flugbegleiter. Je nach Airline wird diese durch die im Sitz integrierten Monitore unterstützt oder ersetzt.
Es geht bei dieser Einweisung um die verschiedenen Zeichen (Anschnallen, rauchen usw.). Aber auch was im Notfall zu machen ist. Zum Beispiel was man bei eine Druckabfall in der Kabine machen soll. Auch der schnellste Weg zum Notausgang wird aufgezeigt.
Falls es zu schnell ging findet sich unter dem Sitz oder am Vordersitz eine Broschüre, die alles noch einmal ausführlich erläutert.
Während die Einweisung läuft beginnt das Flugzeug langsam Richtung Start zu rollen. Anschließend laufen die Flugbegleiter durch die Gänge und Prüfen ob jeder angeschnallt, der Sitz hoch geklappt und das Handgepäck sicher verstaut ist.
Der Start / das Abheben
Sobald alle angeschnallt sind und der Pilot die Freigabe erhalten hat startet der Flieger. Das Flugzeug beschleunigt am Boden und rast über die Startbahn. Wenn es schnell genug ist hebt es ab. Ähnlich wie beim starken Beschleunigen im Auto wird man in seinen Sitz gedrückt. Dazu kommt ein leichter Druck nach unten ähnlich wie in einem Fahrstuhl. Ich persönlich liebe das Gefühl, andere empfinden es eher als unangenehm. Nach wenigen Sekunden endet die Starke Beschleunigungsphase und der Pilot fährt das Fahrwerk ein.
Gerade in Bodennähe ist es völlig normal, wenn man von draußen Geräusche hört. Die Luft wird hin und her gewirbelt und macht Krach.
Ebenso ist das Abheben nicht vollkommen gleichmäßig. Luftmassen oder Luftlöcher lassen das Flugzeug mal schneller oder langsamer steigen. Im Flugzeug merkt man dies durch wackeln und schütteln.
Der Gleitflug
Ist der Flieger auf einer bestimmten Höhe, erlöschen die Anschnallzeichen. Jetzt steigt das Flugzeug nicht mehr so stark oder gleitet sogar nur noch auf seine Reisehöhe.
Ab jetzt darf man aufstehen und sich im Flugzeug bewegen. So ist dann auch ein Gang auf die Toilette möglich.
Da die Flugbegleiter dann beginnen Getränke, Knabbersachen oder Essen auszuteilen, sollte man aber eher auf seinem Platz sitzen bleiben.
Die Zeit kannst du mit dem Boardprogramm überbrücken. Oft sind Musik, Filme oder Informationen zum Zielort im Preis inbegriffen. Natürlich kannst du auch auf deine eigenen Medien zugreifen oder einfach nur schlafen.
Der Pilot wird sich ab und an melden um Reisegeschwindigkeit oder das Wetter am Ziel durch zu geben. Ich persönlich empfinde dies eher als störend denn informativ.
Die Landung
Kurz vor dem Ziel muss das Flugzeug auch wieder nach unten kommen. Daher wird dann der Sinkflug eingeleitet. Ähnlich wie beim Start wird alles lose wie Gepäck oder Teller verstaut und man muss sich wieder anschnallen. Du musst deinen Tisch hoch klappen und die Rückenlehne gerade stellen. Keine Angst, die Flugbegleiter laufen noch einmal durch und weisen dich auf alles hin.
Es ist völlig normal, dass wieder Geräusche zu vernehmen sind. Das Ausfahren des Fahrwerks, die Brems- / Landeklappen erzeugen wieder Luftwirbel. Auch ein wackeln des Flugzeugs ist völlig normal.
Sobald der Flieger aufgesetzt hat, bremst er ab. Dies fühlt sich an wie eine starke Bremsung im Auto – du wirst in deinen Anschnallgürtel gedrückt. Dann rollt der Flieger von der Landebahn Richtung Zielposition.
Kurz nach der Landung
Die Anschnallpflicht bleibt solange bestehen bis der Flieger vollständig steht. Dies bedeutet auch wenn man am Boden ist nicht abschnallen bis die Zeichen erloschen sind. Viele springen schon vorher auf und suchen ihr Handgepäck aus der Ablage. Alles nur um wenige Minuten Zeit beim Verlassen des Flugzeugs zu sparen. Bleib einfach ruhig sitzen, jeder kommt aus dem Flugzeug.
Aussteigen / Verlassen des Flugzeugs
Sobald das Flugzeug zum stehen gekommen ist, kann man sein Handgepäck aus der Ablage nehmen und aufstehen. Die Flugbegleiter stehen am Ausgang bereit und verabschieden dich. Je nach dem wird man mit einem Bus zum Terminal gefahren oder kommt durch einen kleinen Gang / Brücke ins Innere.
Die Gepäckausgabe
Vom Terminal aus ist es meist ein nur kurzer Weg bis zur Gepäckausgabe. Oft ist dies eine große Halle mit mehreren Gepäckbändern. Keine Angst, der Weg nach draußen führt immer durch die Gepäckausgabe. Im Zweifel einfach der Menge nach laufen.
Jetzt gilt es das passende Gepäckband zu finden. Oft gibt es Anzeigetafeln auf denen die Flugnummer oder das Herkunftsland angegeben sind.
Die Ausgabe selbst kann sich schon einmal in die Länge ziehen. Keine Panik auch wenn andere Koffer schon da sind. Ein Flugzeug wird nicht immer gleichzeitig entladen.
Hast du deinen Koffer kannst du dich Richtung Ausgang und Zoll begeben.
Sollte der Koffer tatsächlich nicht auftauschen sollte man sich an die Informationstelle wenden. Spätestens wenn die Flugnummer am Band wechselt ist es wahrscheinlich dass der Koffer verloren gegangen ist. Dies tritt aber sehr selten auf.
Zoll
Je nach Land muss man eine weitere Passkontrolle über sich ergehen lassen. Gerade die USA sind hier sehr streng.
Anschließend muss man sich für einen Ausgang entscheiden. Grün bedeutet „nichts zu verzollen“ während man beim roten Ausgang nicht zollfreie Waren angeben muss. Die einzelnen Zollbestimmungen variieren sehr stark von Land zu Land. Es ist ratsam sich vorher im Internet schlau zu machen. Denn wenn auf einen Einkauf oder eine Einfuhr Zoll erhoben wird, kann es schnell teuer werden. Von Strafen mal ganz abgesehen.
Fazit zum ersten Mal fliegen
Das erste Mal fliegen ist gar nicht so schwer. An jeder Ecke stehen Mitarbeiter des Flughafens, die einem helfen. Wer beim Zoll und der Sicherheitskontrolle acht gibt dass nichts Verbotenes dabei ist kann gar nicht so viel falsch machen.
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