Der Norden ist immer eine Reise wert, auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt. So sagt man: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.
Hamburg ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands mit geschichtsträchtigen Orten. In diesem Artikel lernst du die besten Sehenswürdgkeiten Hamburgs kennen.
Inhaltsverzeichnis
Reeperbahn
Die Reeperbahn liegt im Stadtteil St. Pauli und ist vor allem für ihre Erotikmeile bekannt. Neben Stripclubs und Burlesque-Bars gibt es aber auch viele Kneipen und Theater. Früher war der Kiez, wie die Reeperbahn genannt wird, hauptsächlich für Prostitution und Kriminalität bekannt, heute hat er viel mehr zu bieten und tagsüber ist es sogar ziemlich ruhig.
Die bekanntesten Etablissements am Abend sind das „Safari“, „Dollhouse“, „Zur Ritze“ und „Susis Show Bar“. In die Herbertstraße, wo sich viele Bordelle befinden, sollten Frauen allerdings nicht allein gehen.
Die Reeperbahn steht nicht nur für Party und Sex, sondern hat ebenso eine Menge Kultur zu bieten. Hier befindet sich das Operettenhaus, in dem Musicals aufgeführt werden, und bekannte Theater, unter anderem das „Schmidts Tivoli“.
Der Name der Reeperbahn stammt von den Reepschlägern, die Schiffsteile herstellen und lange Bahnen benötigen.
Der Beatles-Platz erinnert an den ersten Auftritt in Deutschland der Beatles in den 60er Jahren auf der Großen Freiheit.
Karoviertel und Schanzenviertel
Das Karoviertel und das Schanzenviertel sind Alternativen zu den touristischen Gebieten. Das szenige Schanzenviertel ist besonders bei jungen Leuten beliebt und eher linksalternativ geprägt. Im Zentrum liegt das ehemalige Theater rote Flora, in dem kulturelle und politische Veranstaltungen stattfinden. Zudem befinden sich hier viele kleine Restaurants, Bars und Cafés. Eines der bekanntesten Restaurants ist sicher das „Bullerei“ von Tim Mälzer, das direkt am S-Bahnhof Sternschanze liegt.
Die „Schanze“ ist zudem bekannt für ihre Modeboutiquen und Schallplattenläden.
Nach all dem Sightseeing kannst du dich im nahegelegenen Schanzenpark erholen. Hier gibt es für Kinder einen großen Spielplatz.
Direkt angrenzend an das Schanzenviertel ist das Karoviertel, wo sich viele Restaurants, Café, Boutiquen und Kramläden befinden. Hier triffst du im Gegensatz zu der Schanze noch echte Hamburger.
Wenn du die Sternschanze heruntergehst, kommst du zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, dem Heiligengeisfeld. Hier ist das Stadion des FC St. Pauli beheimatet und drei Mal im Jahr findet das größte Volksfest Norddeutschlands, der „Hamburger Dom“ statt.
Landungsbrücken
Das erste, was Besuchern ins Auge fällt, ist das große Abfertigungsgebäude, das 205 Meter lang ist und zwischen 1907 und 1909 erbaut wurde. Seit 2003 steht die Halle unter Denkmalschutz. Die Pontons vor dem Abfertigungsgebäude stellen die eigentlichen Landungsbrücken dar.
Von den Landungsbrücken fahren viele Boote und Dampfer ab, die zur Hafenrundfahrt starten. Von hier aus gehen aber auch die HVV Dampfer ab, welche die Gäste zu den Stage Theatern, wo Musicals aufgeführt werden, bringen.
Ebenfalls bekannt ist der Alte Elbtunnel, der seit 1911 existiert. Fußgänger und Fahrradfahrer können diesen die ganze Nacht über passieren. Sie werden 24 Meter in die Tiefe gebracht und der Tunnel geht unter der Erde 426 Meter lang. An das Tageslicht kommst du wieder in Steinwerder.
Ein Wahrzeichen des Hafens ist das Museumsschiff Rickmer Rickmers, das seit 1896 auf den Weltmeeren unterwegs war. Rickmer Rickmers ist die Galionsfigur am Vorderteil des Schiffes. Im Museumsschiff kannst du dir anschauen, wie der Aufbau des Frachtseglers ist und wie die Dampfmaschine aufgebaut ist.
Speicherstadt – zählt zu den Top Sehenswürdigkeiten Hamburgs
Die Speicherstadt ist einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten und das 40. Weltkulturerbe. Sie wurde zwischen 1883 und 1920 ist die Elbe gebaut, 26 Hektar groß und mit kleinen Kanälen durchzogen, was sie zu einem kleinen Venedig macht.
Viele Gebäude wurden früher als Speicher für Tee, Kaffee, Kakao, Gewürze und andere Spezialitäten aus Übersee genutzt.
Heute ist sie für populäre Attraktionen bekannt:
- Spicy´s Gewürzmuseum
- Kaffeerösterei
- Chilehaus
- Internationales Maritimes Museum
- Automuseum Prototyp
- Hamburg Dungeon
- Miniatur Wunderland
Die Speicherstadt ist gerade bei einer Hafenrundfahrt ein populäres Ziel.
Miniatur Wunderland – beliebteste Hamburg Sehenswürdigkeit
Das Miniatur Wunderland ist die beliebteste Hamburger Sehenswürdigkeit. Hier ist die Welt im Maßstab 1:87 nachgebaut. Auf 1.500 qm Modellfläche wurden in 795.000 Baustunden 4.340 Gebäude, 9.250 Autos, 1.040 Züge, 263.000 Figuren und 389.000 LEDs gebaut. Die Miniaturwelt wächst seit 2000 immer weiter. Es gibt den Fantasieort „Knuffingen“ und neben Hamburg viele Orte in der ganzen Welt. Dank Google-Streetview kannst du seit 2016 die kleinen Straßen virtuell abfahren.
Im Miniaturwunderland gibt es zudem Themenveranstaltungen, wie eine kulinarische Weltreise oder einen nächtlichen Besuch. Falls es also mal wieder regnen sollte, das Miniaturwunderland ist wetterfest.
Hamburger Hafen
Der Hafen ist sicherlich die wichtigste Sehenswürdigkeit Hamburgs. Er ist der größte Hafen in Deutschland und der zweitgrößte in ganz Europa und wird auch als „Tor zur Welt bezeichnet“.
Pro Jahr landen 13.000 Schiffe aus der ganzen Welt im Hamburger Hafen, darunter auch die „Queen Mary 2“.
Ein Highlight ist der Hafengeburtstag, der im Mai gefeiert wird. Im Hafen liegen dann viele moderne und historische Schiffe, auf der Promenade stehen Buden mit internationalen Spezialitäten, es wird Livemusik geboten und am Abend gibt es ein Feuerwerk.
Der Hafen erstreckt sich über 14 Stadtteile und ist der ideale Startpunkt zu einer Tour zu allen Hamburger Sehenswürdigkeiten. Zudem ist er vollkommen kostenlos und mit etwas Ausdauer kannst du auf dem Elbwanderweg bis zum Elbstrand und Övelgönne laufen.
Ein weiterer Tipp ist das Auswandermuseum „BallinStadt“, in dem Interessierte ihre Familiengeschichte nachverfolgen können. Zwischen 1850 und 1939 starteten etwa fünf Millionen Auswanderer ihre Reise in die „Neue Welt“ vom Hamburger Hafen aus.
Fischmarkt
Der Fischmarkt ist ein Klassiker. Die Marktschreier, die sich jeden Sonntag ab fünf Uhr morgens die Seele aus dem Leib schreien, sind das Highlight des Hamburger Fischmarkts.
Diese Hamburger Sehenswürdigkeit ist sowohl etwas für Frühaufsteher als auch für Nachtschwärmer. Hier findest du neben Fisch Brot, Wurst, Käse, Gemüse und Obst.
Falls du nach dem Feiern immer noch nicht genug hast, bist du in der Fischauktionshalle genau richtig, wo du schon in den Morgenstunden zu Livemusik tanzen kannst.
Den Besuch des Fischmarkts macht natürlich erst das Verspeisen eines Fischbrötchens vollkommen. Es ist egal, ob auf dem Brötchen ein Matjes, Bismarck-Hering oder Backfisch liegt, Hauptsache es ist frisch und kross.
Auf der Höhe des Fischmarkts liegt zudem das funktionsfähige und originale U-Boot U434 aus der Sowjetunion. Es ist 90 Meter lang und kann auch von innen besichtigt werden. Am besten eignet sich dazu eine Führung. Manchmal taucht es ab und wieder auf. Für Menschen mit Platzangst ist dieses Museum allerdings nicht zu empfehlen.
Elbphilharmonie und Hafencity
Die Bauphase hat zwar länger gedauert als geplant und der Bau war im Endeffekt auch teurer, aber seit Januar 2017 ist die Elbphilharmonie endlich fertig. Schnell wurde sie eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Hamburg.
Das neue Wahrzeichen Hamburgs hat ein futuristisches Antlitz und von der Plaza, der Aussichtsplattform zwischen zwei Elementen des Baus, hast du einen wunderbaren Blick über Hamburg.
Das Konzerthaus steht genau an dieser Stelle, da hier bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der Kaiserspeicher stand. Ein riesiges Gebäude, das damals ein Wahrzeichen der Stadt war. Nach dem Krieg sollte dieser neu aufgebaut werden, dies geschah aber nur teilweise. Dieser Teil ist nun der Sockel der Elbphilharmonie.
Die Philharmonie ist aber nur ein Teil der Hafencity, die ein ganz neuer Hamburger Stadtteil ist. Hier soll die Zukunft Hamburgs entstehen.
Michel
Die bekannteste Kirche in Hamburg ist der Michel, eigentlich St. Michaelis. Die Hauptkirche hat einen 132 Meter hohen Turm und ist schon von weitem zu sehen. Der Michel beherrscht das Stadtbild und gilt als Wahrzeichen Hamburgs.
Es ist bereits der dritte an dieser Stelle. Im 17. Jahrhundert begann der erste Kirchbau, welcher allerdings durch einen Brand, der durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurde, zerstört wurde. Der zweiten Michel brannte 1906 ebenfalls komplett ab. Die dritte Kirche wurde dann aus feuerfestem Stahl und nicht aus Holz gebaut. Im zweiten Weltkrieg wurde der Michel zwar ein weiteres Mal teilweise zerstört, aber wieder hergerichtet.
Die St. Michaelis hat 2.500 Sitzplätze und ist damit die größte Kirche Hamburgs. Sie besitzt zudem die größte Turmuhr Deutschlands und die Orgel ist eine der größten.
Der Michel ist außerdem als Aussichtspunkt beliebt. Die Plattform, zu der 452 Stufen führen, befindet sich in 82 Metern Höhe. Von dort hast du einen wunderschönen Blick über Hamburg.
Aber auch das Innere ist sehenswert, so ist das Kirchenschiff ganz in Gold und Weiß gehalten. Auch die Krypta inklusive der Grabgewölbe kann besichtigt werden.
Ein ganz besonderer Tipp, der „Michel-Trompeter“ bläst, wochentags um 10 und 21 Uhr sowie am Wochenende um 12 Uhr, Choräle von den Dächern der St. Michaelis, die meilenweit zu hören sind.
Mönckebergstraße und Jungfernstieg
Der Jungfernstieg und die Mönckebergstraße sind Einkaufs- und Flaniermeilen. Der Jungfernstieg ist eine der ältesten und schönsten Prachtpromenaden. Er liegt direkt an der Binnenalster. Du kannst hier shoppen, spazieren gehen, in ein Café einkehren oder einfach die Aussicht genießen.
Ein besonderes Gebäude ist das 1912 eröffnete Warenhaus Alsterhaus, das genauso luxuriös ist wie das KaDeWe in Berlin.
Die älteste Einkaufspassage, der Hamburger Hof, liegt auch am Jungfernstieg.
Der Name Jungfernstieg entstammt der Zeit, als hier unverheiratete Bürgerstöchter umher flanierten, um einen guten Ehemann zu finden.
Das Preisniveau ist hier recht hoch, wer es günstiger mag, fühlt sich in der Mönckebergstraße wohl.
Hier haben bekannte Geschäfte einer Einkaufsstraße sowie die großen Warenhäuser ihr Zuhause.
Binnenalster und Außenalster
Wenn du am Jungfernstieg bist, solltest du auf alle Fälle auch an der Außen-und Binnenalster vorbeischauen.
Die Alster entspringt in Schleswig-Holstein und mündet in die Elbe. Der „Alstersee“, der aus der Außenalster und der Binnenalster besteht, ist besonders bekannt.
Die Außenalter lädt zum Spazierengehen und Joggen ein. Die zahlreichen Grünflächen, kleinen Parks und Wanderwege bieten einen Ruhepunkt im Gegensatz zum Trubel der Großstadt.
An der Alster sind auch viele Ausflugslokale und Cafés gelegen, die „Alsterperle“ ist das skurrilste davon, ein umfunktioniertes Klohäuschen.
Das Hotel Atlantic Kempinsky Hamburg liegt ebenfalls an der Außenalster. Hier wohnt der Musiker Udo Lindenberg seit 1994.
Die Binnenalster hat ein etwas anderes Flair, da sie vom Jungfernstieg bestimmt wird. Besonders schön ist die 60 Meter hohe Alsterfontäne, die jeden Sommer sprudelt.
Ende August findet jährlich das „Alstervergnügen“ statt, ein Volksfest mit Musik, Buden und Feuerwerk. Diese Hamburger Sehenswürdigkeit werden auch Kinder lieben.
Auf der Alster können sie auch Alsterrundfahrten machen, hier werden verschiedene Ziele entlang der Alster und Hamburger Sehenswürdigkeiten abgefahren.
In der Nähe der Binnenalster am Heidi-Kabel-Platz befindet sich mit dem Ohnsorg-Theater eines der traditionsreichsten Theater Hamburgs. Hier werden vor allem plattdeutsche Stücke gespielt.
Tierpark Hagenbeck
Diese Hamburger Sehenswürdigkeit ist bestens für Kinder geeignet. Der Tierpark existiert schon seit 100 Jahren und wird in der siebten Generation von der gleichnamigen Familie geführt.
Hagenbeck´s Tierpark ist der erste Zoo Deutschlands ohne Käfige und Gittergehege.
200 Arten und über 1.800 Tiere sind auf ca. 19 Hektar beheimatet. Ein besonderes Highlight ist das Eismeer, in dem die einzige Walross-Gruppe Deutschlands lebt. Das Becken ist besonders tief, so dass sich auch Haie, Eisbären und Pinguine wohlfühlen.
Du kannst sogar Elefanten und Giraffen füttern oder bei der Fütterung zuschauen.
Auf dem Gelände des Tierparks befindet sich zudem ein Aquarium.
Hamburger Kunsthalle
Die Kunsthalle bietet eine der hervorragendsten öffentlichen Kunstsammlungen. Auf 13.000 qm in drei Gebäuden befinden sich mehrere gewichtige Kunstsammlungen. 700 Werke aus der Zeit vom Mittelalter bis zur Moderne sind hier ausgestellt. Es handelt sich hauptsächlich um deutsche und niederländische Malerei.
Es gibt zudem immer wieder Sonderausstellungen und auch das Kupferstichkabinett, das 130.000 Drucke und Zeichnungen enthält, ist einen Besuch wert.
Planten und Blomen
Wenn du ein Naturliebhaber bist, musst du den Park Planten und Blomen, was Pflanzen und Blumen bedeutet, besuchen. Es ist eine Parkanlage, die auch als Botanischer Garten, bezeichnet wird. Der Park erstreckt sich von der Hamburger Messe bis nach St. Pauli.
Auf etwa 47 Hektar gibt es Attraktionen für die Kleinen und Großen:
- Schaugewächshäuser
- Rosengarten
- Japanischer Garten
- Tropengarten
- Schachgarten
- Freilufttheater
- Minigolfplatz
- Zwei große Spielplätze
- Wasserrutschen und Kletterpark
- Minigolfplatz
Bring am besten mehr Zeit mit. Gerade für Kinder ist Planten und Blomen eine tolle Hamburger Sehenswürdigkeit.
Im Sommer gibt es zudem abends noch Konzerte, Theatervorstellungen und Lesungen.
Planetarium
Das Hamburger Planetarium liegt seit 1929 im Stadtpark Winterhude in einem ehemaligen Wasserturm. Es ist wurde 2017 umgebaut und ist damit eines der dienstältesten, aber auch modernsten. Das größte Highlight ist der Sternensaal, in dem der Sternenhimmel in 3D detail- und naturgetreu abgebildet werden kann. Du kannst aber auch die Milchstraße, Sternschnuppen oder Planeten betrachten.
Im Sternensaal gibt es auch Licht- und Lasershows sowie 3D-Klanginszenierungen.
Im Planetarium gibt es aber noch mehr Sehenswertes, wie Wechselausstellungen und ein Deckengemälde in der Wandelhalle. Auf der Aussichtsplattform hast du einen tollen Blick über die City Nord.
Der Stadtpark Winterhude ist mit 150 Hektar die drittgrößte Grünfläche Hamburgs. Im Zentrum befindet sich die Festwiese oder auch Liegewiese, weil viele Hamburger sich hier einfach in die Sonne legen.
Für Aktive werden verschiedene Ballsportarten angeboten, es gibt ein Freibad, den Stadtparksee und einen Minigolfplatz. Kinder haben die Möglichkeit, auf dem großen Spielplatz inklusive Planschbecken zu toben.
Übernachten
Hamburg bietet neben günstigen Hostels natürlich auch viele Hotels. Unsere Empfehlung mit einem guten Preisleistungsverhältnis ist die Pension Schmidt. Mit Zimmerpreisen um die 40€ kann man nicht viel falsch machen.
Fazit Sehenswürdigkeiten Hamburg
Hamburg zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Städten Deutschlands. Die Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und interessanten Orten ist beeindruckend.