Wien zählt zu den schönsten Städten Europas und viele der Wiener Sehenswürdigkeiten sind weltweit bekannt. Egal ob der Prater, der Zentralfriedhof, die Hofburg oder der Stephansdom, es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die jeder besucht, der zum ersten Mal Wien erkundet. Doch Wien hat auch zahlreiche sehenswerte Seiten, die Touristen in der Regel nicht zu sehen bekommen und auch nicht Teil der gängigen Stadtführungen ist. Als kleine Inspiration für deinen nächsten Besuch in der österreichischen Hauptstadt möchten wir dir hier einige Sehenswürdigkeiten an Herz legen, die du mit größter Wahrscheinlichkeit noch nicht kennst. Für jeden Neuling in Wien empfiehlt es sich erstmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Hier nun also Wiens interessanteste Sehenswürdigkeiten abseits der Touristenpfade:
Inhaltsverzeichnis
Prater einmal anders
Sicherlich warst du schon einmal auf dem Wiener Prater oder hast diesen zumindest auf deiner Sightseeingliste. Doch es gibt auch eine Alternative, die dir bestimmt gefallen wird. Der nicht ganz so bekannte böhmische Prater ist der Familienprater, der jede Menge Fahrgeschäfte bietet und in dessen Zentrum das Veranstaltungszentrum „Tivoli“ liegt. Hier lockt der Prater mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm.
Doch auch kulinarisch wird dir auf dem böhmischen Prater einiges geboten, von der süßen Tram über den Schlemmertreff und dem Eventlokal Tivoli bis hin zum traditionellen Heurigenlokal reicht das Angebot. Seine Hochzeiten hatte der böhmische Prater in den 1920er und 1930er Jahren und dennoch hat das beliebte Ausflugsziel den Anschluss an die moderne Zeit nicht verpasst und bietet heute eine reizvolle Mischung zwischen traditionellem und modernen Freizeitpark.
Hamburger Flair und der Friedhof der Namenlosen
Im 11. Wiener Bezirk findet sich der Bezirksteil Albern. Hier solltest du unbedingt den alberner Hafen besuchen. Der Hafen wirkt im ersten Moment, wie wenn er nicht nach Wien gehören würde. Vielmehr wird dich das Hafengebiet an Hamburg erinnern, denn hier erwarten dich alte Getreidespeicher in beeindruckender Größe. Die Landungsbrücken und die Speicherhäuser gehen auf Zeit des Nationalsozialismus zurück und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass der Ort leicht mysteriös und fast schon gespenstisch wirkt.
Nicht weit entfernt vom Hafen findest du mit dem Friedhof der Namenlosen noch einen seltsam anmutenden Ort, den du mit Sicherheit noch nicht besucht hast. Geschichtlich gesehen handelt es sich um zwei Friedhöfe, wobei der erste ab dem Jahr 1840 genutzt wurde und auf dem zweiten Teil die letzte Bestattung um 1940 durchgeführt wurde. Bis heute sind noch zahlreiche Gräber erhalten. Von 104 hier bestatten Wasserleichen konnten 43 identifiziert werden und erhielten Kreuze mit Namen, alle anderen Kreuze tragen die Aufschrift unbekannt.
Wiens skurrile Museen
Während viele Museen in der Stadt Wien sehr bekannt sind, hält Wien auch einige ganz besondere Museen bereit. So kannst du in Wien das Museum für Schwangerschaftsabbrüche und Verhütung besuchen. Auf dem Campus der NHM Wien lockt hingegen die pathologisch-anatomische Sammlung im historischen Narrenturm.
Im Esterhazypark kannst du auch das Foltermuseum besuchen oder du gönnst dir einen Besuch im Fälschermuseum und im Anschluss vielleicht noch im Wiener Kriminalmuseum. Sollten dies nicht deine Themen sein, kannst du in Wien auch das Zauberkastenmuseum oder das Schneekugelmuseum besuchen.
Die besonderen Plätze Wiens
Im 17. Wiener Bezirk erwartet dich mit der Kunsteisbahn Engelmann ein ganz besonderer Ort. Im Sommer findest du hier den höchstgelegenen Fußballplatz der Stadt und im Winter kannst du hoch über den Dächern der Stadt eine Runde Eislaufen. Bemerkenswert ist, dass die Kunsteisbahn bereits 1909 hier zu finden war. Während du Wien und den Stephansdom kennst, warst du wahrscheinlich noch nicht unter der bekannten Kirche. Doch genau diesen Ort solltest du Besuchen. Unter dem Stephansdom finden sich Katakomben in denen sich bischöfliche und fürstliche Grabstätten befinden. Im Rahmen einer Führung kannst du diesen etwas schaurigen Ort mit den hier zahlreich liegenden Gebeinen besuchen.
Nicht gruselig, dafür idyllisch ist das Wiener Weingut Mayer. Seit 1924 werden am Schwarzenberplatz Weinstöcke gepflegt. Es handelt sich um den kleinsten Weingarten der Stadt und so werden aus gut 60 Weinstöcken jährlich nur 50 Flaschen Wein produziert. Der übersichtliche Weingarten ist ein ganz besonderer Ort, den du einmal gesehen haben solltest. 300 Jahre alte Mumien und Särge erwarten dich hingegen in der Michaelergruft, die zu den wichtigsten historischen Gruften des Landes zählt und dennoch bei Touristen weniger bekannt ist.
Wesentlich idyllischer geht es hingegen im Blumengarten Hirschstetten im 22. Bezirk zu. Der Blumengarten und das Palmenhaus ist in jedem Fall einen Besuch wert, denn hier kannst du in Wien gleich drei Klimazonen erleben. Zudem findet sich in der Anlage ein Wasserfall und zahlreiche Flughunde haben sich hier angesiedelt. Wenn du auf der Suche nach tollen Fotomotiven bist, die man auf Anhieb nicht mit Wien in Verbindung bringt, dann bist du hier in jedem Fall richtig.
Gastronomie, die du besuchen solltest
Ja Wien hat unzählige Kaffeehäuser, Heurigenlokale und tolle Restaurants und so manche kennst du bereits und viele stehen in Reiseführern. Dennoch hier einige interessante gastronomische Betriebe, die dich überraschen werden. In jedem Fall solltest du das Justizcafé besuchen. Das im Justizpalast gelegene Café liegt auf dem Dach und so kannst du hier sowohl vom Innenbereich als auch von der herrlich sonnigen Terrasse einen herrlichen Ausblick über die Stadt genießen. Übrigens ist das Gebäude selbst auch aufgrund seiner Architektur recht interessant. Das Restaurant Mill hingegen ist von einem wunderschönen romantischen Garten umgeben. Es lieg relativ versteckt nahe der Mariahilfer Straße und ist aufgrund des Gartens mit indischem Touch eine wahre Oase in der Stadt Wien.
Echte Wiener Kaffeehauskultur kannst du hingegen im Café Weidinger genießen. Hier ist die Zeit stehen geblieben und du kannst hier in aller Ruhe von 7 Uhr bis 1 Uhr Kaffeetrinken, Zeitunglesen, Kartenspielen oder einfach die tolle Atmosphäre zu genießen, denn hier scheinen die 70er Jahre vorzuherrschen, und so hebt sich das Kaffeehaus im Lerchenfelder Gürtel von den anderen Kaffeehäusern der Stadt deutlich ab. Und solltest du zufällig an einem Wurstelstand vorbei kommen, dann gönn dir einen kleinen Snack auf die Hand, denn auch die Imbissstände in Wien überzeugen durchaus mit Qualität.
Weiterführende Informationen
- Hier geht es zu www.viennasightseeing.at
- Café Weidinger auf Facebook
- Homepage des Justizcafés